Gut gestartet

Die rund 30 FirmkandidatInnen aus Flawil und Niederglatt haben am Sonntag 4. September am Starttag im Kloster Magdenau ihren Firmweg mit einem abwechslungsreichen Programm bei guter Stimmung gestartet.

„Ihr seid wie Fussballteams“ so machten die FirmwegbegleiterInnen den in Gruppen aufgeteilten Firmlingen klar, „ob der Firmweg für euch zum Erfolg wird, hängt wie bei einem Fussballteam von jedem einzelnen ab, wie gut er oder sie sich einsetzt und mit den anderen zusammenspielt. Wir als FirmwegbegleiterInnen sind so etwas wie die Coaches, die SpielerInnen auf dem Feld seid aber ihr.“

Warum machst du den Firmweg?

Wichtig ist auch, dass sich die jungen Menschen bewusst werden, warum sie den Firmweg überhaupt machen, was sie davon erwarten und was sie zu einem guten Gelingen beitragen können. Dies hielten sie gleich zu Beginn fest:

„Ich mache den Firmweg, um meinen Glauben zu vertiefen, und mich mit Menschen in meinem Alter auszutauschen. Meine Schwester und mein Freund haben mir nur Gutes über den Firmweg erzählt.“

„Ich mache den Firmweg aus meinem Glauben heraus und wegen dem, was ich alles darüber Gutes gehört habe. Ich erwarte, dass man sich gut versteht, einander zuhört und gut zusammenarbeitet.“

„Ich erwarte mich selber besser kennen zu lernen, zuverlässiger zu werden und den richtigen Lebensweg zu finden. Ich möchte aktiv mitmachen und andere motivieren und auch Humor einbringen.“

„Ich mache den Firmweg, weil mich der Glaube interessiert und ich noch mehr darüber erfahren möchte. Ich wünsche mir, dass wir eine gute Zeit haben und nochmals viel dazulernen.“

„Ich möchte mit andern über Sachen austauschen, die im Alltag untergehen. Ich möchte offen sein für andere Meinungen und meine eigene Meinung mit andern ergänzen.“

„Ich mache den Firmweg, um mit alten KollegInnen zusammen zu sein, damit ich meinen Glauben besser kennen lerne und herausfinde, was ich genau glaube und damit ich mich dann auch firmen lassen kann.“

„Ich erwarte, dass der Firmweg mir zeigt, er ich wirklich bin.“

Vertrauen und Verantwortung

Dies sind Schlüsselbegriffe für ein gutes Gelingen des Firmwegs, aber auch des eigenen Lebens. Doch das sollte nicht einfach theoretisch besprochen, sondern gleich mal praktisch erfahren werden. Die jungen Menschen mussten sich in der Gruppe eine Blindenmaske anziehen und waren durch ein Seil, das hielten, miteinander verbunden. Eine Person der Gruppe war ohne Blindenmaske und hatte jetzt die Aufgabe,  ihre blinden KollegInnen allein mit Wortkommandos sicher durch anspruchsvolles Gelände zu führen. Selbstverständlich wurden die Rollen gewechselt, so dass jeder auch mal die führende Person war.

Das war gar keine so leichte Herausforderung, hatte die führende Person doch eine grosse Verantwortung und musste immer jede Person der Gruppe im Auge haben. Andererseits brauchte es von den blinden Gruppenmitgliedern einiges an Vertrauen in die führende Person.

Diese Übung war eine sehr gute Erfahrung und kam bei den jungen Menschen entsprechend gut an. Sie lud ein zu überlegen, wo denn im normalen Leben Vertrauen etwas ganz Wichtiges ist und was es z. B. bedeutet, wenn Vertrauen missbraucht wird. Ebenso stehen die jungen Menschen in einer Lebensphase, wo sie als angehende Erwachsene im Beruf und in der Freizeit immer mehr Verantwortung übernehmen müssen. Dies ist einerseits ein gutes Gefühl, allerdings manchmal auch eine echte Herausforderung. Es gab gute und intensive Gespräche zum Thema Verantwortung und Vertrauen. Die jungen Menschen verstanden so auch, warum diese beiden Realitäten für das Gelingen des Firmwegs so wichtig sind.

Verantwortung übernehmen

In einem weiteren Schritt bekamen die Gruppen den Auftrag, einen kurzen Video zu drehen, wo das Thema Verantwortung übernehmen mit seinen Chancen und Schwierigkeiten an einem ganz konkreten Beispiel aus dem Alltag sichtbar wurde.

Es war wirklich die Gruppe als solche gefragt, sich ohne Hilfe des Firmwegbegleiters zu organisieren und zu schauen, wie sie diesen Auftrag auf die Reihe kriegten. Alle machten gut mit und brachten sich ein. So entstanden sehr gute Kurzfilme, die dann auf dem weiteren Verlauf des Firmwegs eingesetzt werden.

Einander spielerisch besser kennen lernen

Dann war eine Spielrunde angesagt, wo die einzelnen SpielerInnen ganz konkrete Fragen mithilfe einer 10er-Skala beantworten mussten. Das waren Fragen wie z. B.:

„Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit,…“

  • dass ich auswandere?
  • dass ich einen Monat ohne Handy überleben kann?
  • dass ich einmal einen Einsatz in einem Entwicklungshilfeprogramm in einem 3.Welt-Land leiste?

„Wie stark ist bei mir der Wunsch vorhanden, …“

  • Mit einem Verstorbenen im Jenseits zu reden?
  • Von andern in dieser Firmgruppe genauer zu erfahren, was sie eigentlich glauben?

„Wie stark stimme ich dieser Aussage zu:…“

  • Junge Menschen interessieren sich eigentlich nicht mehr so richtig für Religion und Glaube.
  • Gott ist weiblich.

Die anderen in der Gruppe mussten dann einschätzen, welchen Wert der Spielende auf der 10er-Skala bei seiner Frage eingestellt hatte und dies dann auch begründen. So gab es spannende und auch amüsante Diskussionen über Gott und die Welt.

Firmwegkerze gestalten

Am Ende des Tages wurde den jungen Menschen zuerst die Osterkerze vorgestellt, die ein 18jähriger vor einem Jahr nach dem Firmweg für die Seelsorgeeinheit gestaltet hatte. Die jungen Menschen waren beeindruckt von der Kerze und den Ausführungen, die ihr unwesentlich älterer Kollege dazu gemacht hatte.

Sie erhielten nun den Auftrag, selber eine Firmwegkerze zu gestalten, die etwas von ihrem Glauben, von ihren Erwartungen auch an den Firmweg zum Ausdruck bringt.

Diese meditative Schlussrunde war eine sehr gute Erfahrung, wo auch wieder die Kreativität und Eigenverantwortung ganz praktisch gefragt war und auch gut wahrgenommen wurde. Es entstanden so eindrückliche Firmwegkerzen, welche die jungen Leute dann einander vorstellten. Mit einem kurzen Schlussritual in der Gruppe fand ein spannender und abwechslungsreicher Starttag seinen Abschluss, und alle waren sich eigentlich einig: „Ich bin zusammen mit meinen KollegInnen gut in den Firmweg gestartet.“

Feedbacks

Die Feedbacks der jungen Leute zeigen eindrücklich, dass sie guten Starttag erleben und einiges mitnehmen durften:
«Ich fand die Themen spannend, wir konnten viele Dinge machen und aktiv dabei sein. Ich bin gut gestartet.»

«Ich fand das Blind führen einen tollen Einstieg. Ich war so mitten im Thema von Anfang an.»

«Ich bin gut gestartet und und nehme mit, dass ich meine Meinung offen teilen kann. Es ist wichtig, das Vertrauen anderer nicht zu missbrauchen und die Verantwortung, die einem gegeben ist, ernst zu nehmen.»

«Ich schätzte die vielen verschiedenen Themen und coolen Ideen mit Film und Spiel.»

«Ich fand das Video drehen toll, weil man einander dabei besser kennen lernen konnte. Sehr angenehmen LeiterInnen. Ich freue auf den weiteren Firmweg und sehr optimistisch, dass ich mit den andern gut verstehen werde.»

«Es war sehr lustig und spannend. Ich habe gemerkt, ich sollte den Firmweg nicht unterschätzen, ich dachte nämlich zuerst, es würde langweilig werden.»

«Ich bin wieder mit Leuten von früher in Kontakt gekommen und ich schätze auch die neuen Kontakte.»

«Gute uns spannende Themen. Ich bin gut gestartet und hatte viele Ideen für unsern Film.»

«Es war spannend, Vertrauen und Verantwortung finde ich sehr wichtige Themen.»

«Spannend fand ich das Thema Vertrauen und Verantwortung, das wir bei Hans noch genauer angeschaut haben.»

«Wir hatten einen guten Einstieg in den Tag und seine Themen. Alle waren nett und respektvoll und ich habe alte Kollegen wieder getroffen.»

«Der Starttag war super! Gute Gemeinschaft! Hat Spass gemacht!»

«Ich fand das Filmen cool und die anderen Aufgaben gaben lustige Gespräche. Man konnte Spass haben, hat aber trotzdem was Gutes gemacht.»

«Es war lustig zu vertrauen mit der Übung mit dem Seil. Auch das Spiel mit den Einschätzungen war cool. Den Film zu drehen fand ich top!»

«Ich nehme mit, was die Symbole auf der Firmwegkerze bedeuten und dass ich auch die LeierInnen besser kenne.»

«Ich fand es gut, dass wir die Gruppen zweimal gewechselt haben, so habe ich die andern besser kennen gelernt. Aber ich habe auch etwas für meinen Glauben mitgenommen.»

«Ich habe neue Motivation, den Firmweg mit einem guten Glauben weiterzumachen.»

«Gute Themen und gut, dass man darüber reden kann. Ich bin gut gestartet und nehme mit, dass Verantwortung mehr ist als Aufgaben zu übenehmen.»

«Grundthema Vertrauen gehört an den Anfang eines Firmwegs. Wir hatten spannende Diskussionen, alle haben sich eingebracht. Das Spiel mit dem Einschätzen war spannend, da man gleichzeitig etwas über die andern erfährt und auch wie die andern einem selber einschätzen.»

«Ich fand es super, dass es so viel Abwechslung gab. Alle waren motiviert und haben gut mitgemacht. Ich nehme mit, wie wichtig Vertrauen und Verantwortung sind.»

«Ich fand die Themen immer unterhaltsam, ich bin perfekt gestartet und nehme mit, dass es Spass gemacht hat.»

«Gute Themen für den Start. Am Anfang war die Gruppe noch etwas schüchtern und zurückhaltend, aber mit der Zeit wurde es besser und lockerer. Ich denke, ich kann mich auf die Abende freuen.»

«Ich fand die Übung mit dem blind Führen toll, es hat auch richtig Spass gemacht und nimmt wichtige Themen auf. Wir hatten einen tollen Tag.»

«Ich fand das Spiel super und immer wenn wir etwas aktiv unternehmen konnten. Mir wurde klar: Vertrauen ist das Wichtigste in einer Freundschaft/Partnerschaft.»

«Ich fand es gut, dass wir uns mit Vertrauen und Verantwortung auseinander gesetzt haben. Ich habe neue Leute und andere besser kennengelernt.»

«Ich finde, es hat gepasst mit den Themen und der Gestaltung. Ich konnte gut mitarbeiten. Mir wurde bewusst, dass es gut, mehr mal einfach nachzudenken.»

«Mir haben die Themen gefallen, denn es war nie langweilig. Wir haben uns alle besser kennengelernt und haben Neues gelernt. Ich fand es sehr toll!»

«Mir hat es gefallen, die LeiterInnen waren motiviert. Ich bin gut gestartet und hatte Spass.»

«Ich fand das blind Laufen mit dem Seil und die Firmwegkerze zu gestalten interessant. Ich bein gut gestartet und freue mich jetzt schon auf die andern Firmabende.»